Deutscher Ärztetag 2024: MEDI und weitere Ärzteverbände warnten bei Protestaktion vor Zusammenbruch der medizinischen Versorgung

Die fachübergreifenden Ärzteverbände MEDI GENO Deutschland e. V. und MEDI Baden-Württemberg e. V. und weitere Ärzteverbände hatten am 7. Mai 2024, vor der Eröffnung des Deutschen Ärztetags vor der Rheingoldhalle in Mainz, unter dem Titel „Versorgung bedroht – Patienten in Not“ zum Protest aufgerufen. Rednerinnen und Redner aus der ambulanten Versorgung und den Kliniken stellten die aktuelle desaströse Lage der medizinischen Versorgung in Deutschland dar und formulierten ihre politischen Forderungen und ihren Unmut an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, der bei der Eröffnung des Deutschen Ärztetags vor den Delegierten ein Grußwort sprach.

Als erster Redner der Protestaktion schilderte Prof. Dr. Stefan Rupp, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des St.-Vincenz-Krankenhauses in Limburg, auf der Bühne vor der Rheingoldhalle die dramatische Versorgungslage in Limburg. Alle vier niedergelassenen Kinder- und Jugendärzte würden in Limburg im kommenden Herbst ihren KV-Sitz zurückgeben. Das müsste die Klinik und ihre Notaufnahme auffangen. Damit sei der Kipppunkt der Patientenversorgung in Limburg überschritten.

„Dieses Beispiel hat eindrucksvoll gezeigt, wo wir aktuell hinsteuern, wenn die ambulante Versorgung nicht endlich in den Fokus der Politik gerät. Der Kipppunkt ist in vielen Teilen der Republik bereits überschritten. Worauf wartet die Politik?“, mahnt Dr. Norbert Smetak, Vorsitzender von MEDI Baden-Württemberg e. V., MEDI GENO Deutschland e. V. und praktizierender Kardiologe. Smetak ist auch Vorstandsmitglied beim Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e. V. sowie Vizepräsident beim Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e. V.

Auch die anderen Rednerinnen und Redner aus der Hausärzteschaft, Urologie, Kardiologie, Gynäkologie oder Psychotherapie bestätigten in ihren Reden katastrophale Verhältnisse in Praxen und Kliniken. Der Protest diente laut Ärzteverbände dazu, den Delegierten und Besucherinnen und Besucher des Ärztetags die politischen Forderungen mitzugeben und auch für die Medien zu demonstrieren, wo die medizinische Versorgung in Deutschland stehe.

Der Protest war eine gemeinsame Aktion von: MEDI Baden-Württemberg e. V., MEDI GENO Deutschland e. V., Hessenmed e. V., Berufsverband der Deutschen Urologie e. V. (BvDU), Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e. V. (BDI), Spitzenverband Fachärztinnen und Fachärzte Deutschlands e. V. (SpiFa), Hartmannbund – Verband der Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e. V., Berufsverband Niedergelassener Chirurgen e. V. (BNC), Aktionsbündnis Urologie e. V. (ABU) und Hessische Urologen Genossenschaft (HUeG)